gehen meine Gedanken auf Reisen.
Schauen hinunter auf die nächtliche Stadt,
über die das Mondlicht nun langsam erwacht
und der Glanz der Sterne am Himmel leuchtet.
Ich sehe schlafende Kinder vor mir,
sehe ihr Lächeln in süßen Träumen.
Eltern voller Glückseligkeit.
Zufriedene Gesichter in der Dunkelheit.
Doch da, wo noch Licht brennt....
sitzt weinend ein Vater am Tisch.
Tränen der Verzweiflung.
Sorgenvoll betrachtet die Mutter ihr Kind,
das nie mehr das Tageslicht erblickt.
Sinnlichkeit ist auf meiner Reise erwacht.
Lustvolle Laute begleiten meinen Weg.
Wonnige Erfüllung einer Liebesnacht.
Pulsierendes Blut im Rausch der Gefühle.
Doch da, wo noch Licht brennt....
höre ich die Worte des Hasses.
Herzen die im sinnlosen Streit zerbrechen.
Scherben einer verlorenen Liebe.
Verwundete Seelen in dunkler Nacht.
In inniger Umarmung ein liebevolles Paar.
Ein halbes Jahrhundert zog ins Land.
Gemeinsam durchlebt in Freud und Leid.
In ihren Gesichtern sehe ich Zufriedenheit.
Doch da, wo noch Licht brennt....
sitzt eine alte Frau im Kerzenschein.
In der Hand das Bild ihres Mannes,
der viel zu früh diese Welt verließ.
Gewissheit, bald wieder mit ihm vereint zu sein.
Noch einmal machen meine Gedanken halt.
Ein schlafender Mann in einem kleinen Raum.
Im Traum ist er der Einsamkeit entronnen.
Vergittere Fenster - für Jahre sein zu Haus.
Doch da, wo noch Licht brennt....
schaut eine junge Frau zum Sternenhimmel.
Den Säugling nährend an ihrer Brust,
erzählt sie ihm weinend vom Papa,
der fort ist und sobald nicht heimkommt.